Der Eigenanteil für Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner steigt nach Berechnungen des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) kontinuierlich weiter. Zum 1. Januar dieses Jahres habe der durchschnittliche Eigenanteil in Niedersachsen im ersten Jahr des Aufenthaltes bei 2.273 Euro pro Monat gelegen, teilte der Verband am Donnerstag in Hannover mit. Das seien 80 Euro mehr als zum Jahresbeginn 2023. In den vergangenen fünf Jahren sei der monatliche Eigenanteil in Niedersachsen um 769 Euro und damit um 51 Prozent gestiegen.
Auslöser für die stark gestiegenen Eigenanteile seien vor allem höhere Lohnkosten in der Pflege, aber auch die Inflation. Zwar werde der Kostenanstieg durch höhere Zuschüsse der Pflegekassen gedämpft. Bewohnerinnen und Bewohner erhielten beispielsweise in den ersten zwölf Monaten einen Extra-Zuschuss von 15 Prozent statt wie bisher fünf Prozent. Dennoch werde die finanzielle Belastung steigen, sagte der niedersächsische vdek-Leiter Hanno Kummer. Er mahnte eine grundlegende Finanzierungsreform der Pflegeversicherung auf Bundesebene an, mit dem Ziel, die Pflegeheimbewohner zu entlasten.
Auch das Land müsse einen Beitrag zur Entlastung leisten, forderte Kummer: „Niedersachsen sollte die Investitionskosten übernehmen, so wie auch für die Krankenhäuser.“ Derzeit zahlten diese die Pflegeheimbewohner – rund 512 Euro pro Monat.