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Verband befürchtet Insolvenzwelle bei Kliniken in Bayern

Die Bayerische Krankenhausgesellschaft befürchtet ein Kliniksterben im Freistaat: Die hohe Inflation und das Auslaufen von Bundeshilfen könnte auch in Bayern zu einer Insolvenzwelle führen, sagte der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft, Roland Engehausen der „Augsburger Allgemeinen“ (Mittwoch). In allen Kliniken stellten sich die Mitarbeitenden die bange Frage, „ob der Krankenhausträger noch einen zusätzlichen Zuschuss gibt“ oder ob der Gang zum Insolvenzverwalter droht, warnte Engehausen

Derzeit bekämen viele Kliniken keine Wirtschaftspläne mehr für 2024 durch die Prüfungen, was am Ende je nach Rechtsform einen Insolvenzantrag zur Folge hätte, warnte er. Laut Engehausen können die Träger wegen Kostendämpfungsgesetze ihre Preise nicht erhöhen oder mehr Geld von den Krankenkassen verlangen. Für die Kliniken seien nicht aber nur die Energiekosten und Preise für medizinische Produkte massiv gestiegen, kommendes Jahr stünden laut Tarifverträgen deutliche Lohnerhöhungen an, warnte er weiter.

Der Bund müsse eine „auskömmliche Finanzierung der nachgewiesenen Kostensteigerungen ab 2022“ über die Krankenkassen möglich machen, forderte Engehausen. Die geplante Krankenhausreform komme zu spät, weil sie erst 2026 oder 2027 wirke. Die Kliniken hätten trotz Sparmaßnahmen im Schnitt ein Defizit von vier Prozent: Bei den über zwölf Milliarden Euro, die für die stationäre Versorgung im Freistaat aufgewendet werden, fehlt ihnen damit rund eine halbe Milliarde Euro, erläuterte der Verbandsgeschäftsführer. (00/3051/20.09.2023)