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Verbände: Kinder nicht mit dem Auto zur Schule bringen

Hier fehlt eine Ampel und dort brausen die Autos, als würden sie ein Wettrennen veranstalten. Die Folge: Viele Schüler fühlen sich auf dem täglichen Weg zur Schule unsicher. Verbände sehen Handlungsbedarf.

Zum Schulstart in Nordrhein-Westfalen rufen Verbände dazu auf, Schulwege sicherer zu gestalten und etwa auf Elterntaxis zu verzichten. “Es ist besorgniserregend, dass 32 Prozent unserer Schülerinnen und Schüler sich auf dem Schulweg in NRW nicht sicher fühlen”, erklärte die Landesvorsitzende der Bildungsgewerkschaft VBE am Freitag in Dortmund. Städte und Kommunen seien gefragt, Gefahrenorte auf dem Schulweg zu entschärfen und beispielsweise Schulstraßen einzurichten. “Auch das Vermeiden von Elterntaxis, wo möglich, kann dazu beitragen, dass gefährliche Situationen vermieden werden.” Es fördere zudem die Selbstständigkeit der Kinder.

Eine repräsentativ Umfrage im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerks hatte ergeben, dass sich bundesweit fast ein Fünftel der Schüler zwischen 10 und 17 Jahren auf dem Schulweg unsicher im Verkehr fühlen. In Nordrhein-Westfalen gab dies sogar fast ein Drittel der Befragten an.

Schule und Eltern könnten sich beispielsweise gemeinsam dafür stark machen, Schulstraßen einzurichten, so die Verbände. Dafür werde das Gebiet um eine Schule für den motorisierten Verkehr zeitweise gesperrt. Eltern, die ihr Kind mit dem Auto zur Schule bringen, müssten so in einiger Entfernung parken, sodass andere Kinder, die laufen, rollern oder Radfahren, sicher zum Schultor kämen. Das Deutsche Kinderhilfswerk, die Gewerkschaft VBE und der ökologische Verkehrsclub rufen Schulen und Kindertageseinrichtungen auf, vom 16. bis 27. September am Aktionstag “Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten” teilzunehmen.