Sozialverbände und Gewerkschaften fordern eine langfristige Sicherung des Deutschlandtickets. Zudem sollten Bund und Länder den öffentlichen Verkehr ausbauen. Im Gegenzug gehöre die Besteuerung von Dienstwagen reformiert, von der vor allem Spitzenverdiener profitierten und die mehr koste als das Deutschlandticket. Die Verbände und Gewerkschaften, darunter Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Diakonie und Verdi, äußerten sich anlässlich der Verkehrsministerkonferenz in Münster.
Die Klimaschutzziele der Bundesregierung könnten nur mit einer Verkehrswende erreicht werden, “die den öffentlichen Verkehr priorisiert, statt Milliarden Euro in den Autobahnbau und fossile Fehlanreize zu stecken”, erklärte das Bündnis. Eine sozial gerechte Verkehrswende könne nur durch eine langfristige Finanzierung von Personal, Angebot und Infrastruktur erfolgen.
Deutschlandticket zum Familienticket weiterentwickeln
Mit dem Deutschlandticket können Fahrgäste für 49 Euro im Monat bundesweit alle Verkehrsmittel des öffentlichen Nahverkehrs nutzen. Das Bündnis lobte das Angebot als “das erfolgreichste Verkehrsprojekt in der deutschen Geschichte”, das mehr als eine Million neue Fahrgäste angelockt habe. Erstmals sei der öffentliche Nahverkehr für Kunden günstiger und nicht teurer geworden.
Die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa, forderte eine Weiterentwicklung des Deutschlandtickets als Familienticket mit der Möglichkeit der kostenlosen Mitreise auch für ältere Kinder. Bahnreisen und öffentlicher Nahverkehr müssten auch für einkommensarme Familien erschwinglich sein. Diakonie-Vorständin Maria Loheide sagte, auch ein bundesweites Sozialticket für ärmere Menschen sei weiterhin sinnvoll.