Als Gegenmodell zu einem Pflichtdienst fordern 25 Sozialverbände und Träger von Freiwilligendiensten einen Rechtsanspruch auf einen Freiwilligendienst-Platz für alle jungen Menschen, die sich dafür entscheiden. Die Verbände stellten am Donnerstag in Berlin ein Drei-Punkte-Modell vor. Danach wäre der Rechtsanspruch mit einem Freiwilligengeld in Höhe des Bafög-Niveaus verbunden. Alle Schulabgänger und -abgängerinnen sollen aktiv angesprochen und bei Interesse über ihre Möglichkeiten beraten werden.
Die Organisationen wollen die Freiwilligendienste bekannter machen und stärker für junge Menschen öffnen, die sich ein freiwilliges soziales Jahr im In- oder Ausland heute aus finanziellen Gründen nicht leisten können. Das Freiwilligengeld wäre nach den Plänen etwa um ein Drittel höher als die heutige Höchstgrenze für das Taschengeld in den Jugendfreiwilligendiensten, die demnächst auf 604 Euro im Monat steigt. Die Zusatzkosten pro Jahr beziffern die Verbände mit 2,7 Milliarden Euro. Sie rechnen damit, dass man die Freiwilligenzahlen von 100.000 pro Jahr in drei bis vier Jahren verdoppeln könnte.