Venezuela steckt in einer tiefen Krise. Immer mehr Menschen verlassen das Land. Und die Vereinten Nationen kritisieren massive Verletzungen der Menschenrechte. Das will sich die Regierung aber nicht länger gefallen lassen.
Die sozialistische Regierung von Präsident Nicolas Maduro in Venezuela hat das Personal des Menschenrechtsbüros der Vereinten Nationen aufgefordert, innerhalb von 72 Stunden das südamerikanische Land zu verlassen. Dies geht aus einer am Donnerstag verbreiteten Stellungnahme des Außenministeriums in Caracas hervor.
Außenminister Yvan Gil warf den Vereinten Nationen auf einer Pressekonferenz vor, das Büro sei auf internationaler Ebene gegen die Regierung benutzt und instrumentalisiert worden. Zuvor hatte das UN-Menschenrechtsbüro Gewalt gegen die Menschenrechtsanwältin Rocio San Miguel scharf kritisiert, die vor wenigen Tagen festgenommen wurde. Sie hatte in der Vergangenheit über Menschenrechtsverletzungen der venezolanischen Sicherheitskräfte berichtet. Die Europäische Union hatte die sofortige Freilassung der Aktivistin gefordert.
Venezuela leidet seit Jahren unter einer schweren Versorgung- und Wirtschaftskrise. Das Menschenrechtskommissariat der UN berichtete über schwere Menschenrechtsverletzungen der Regierung von Präsident Nicolas Maduro wie außergerichtliche Hinrichtungen, Folter und Unterdrückung der Opposition.
Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat die Ermittlungen gegen die Maduro-Regierung wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit wieder aufgenommen. Die Regierung Maduro weist dies als politische Kampagne zurück. In den vergangenen zehn Jahren hat ein Viertel der Bevölkerung des Land verlassen, insgesamt verlor Venezuela auf diese Weise rund acht Millionen Menschen.