Die Politikerin Machado und der frühere Diplomat Urrutia gelten als Führer der Demokratie in Venezuela, wo seit elf Jahren Präsident Maduro mit harter Hand regiert. Das EU-Parlament ehrt sie mit dem Sacharow-Preis.
Die Demokratie-Verfechter Maria Corina Machado und Edmundo Gonzalez Urrutia aus Venezuela haben den Sacharow-Menschenrechtspreis des Europäischen Parlaments erhalten. Die Anführer des Protests gegen den autoritär regierenden Präsidenten Nicolas Maduro nahmen die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung am Dienstag in Straßburg entgegen. Machado wurde bei der Zeremonie durch ihre Tochter Ana Corina Sosa vertreten.
Das Parlament ehrt damit nach Worten von Parlamentspräsidentin Roberta Metsola den “Kampf zur Wiederherstellung von Freiheit und Demokratie in Venezuela”. Machado und Gonzalez hätten in ihrem Streben nach einem fairen, freien und friedlichen Machtwechsel in dem lateinamerikanischen Land “furchtlos Werte hochgehalten, die Millionen von Venezolanern und dem Europäischen Parlament am Herzen liegen: Gerechtigkeit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit”, sagte Metsola zur Begründung der Entscheidung am 24. Oktober.
Maria Corina Machado wurde bei der Präsidentschaftswahl 2024 als Kandidatin der oppositionellen “Plattform der demokratischen Einheit” als Kandidatin nominiert, dann aber vom regierungsnahen Nationalen Wahlrat ausgeschlossen. An ihrer Stelle bewarb sich der Diplomat Edmundo Gonzalez Urrutia, der nach Auffassung der EU entgegen der offiziellen Wahlbekanntgabe die meisten Stimmen gewann. Das EU-Parlament betrachtet Gonzalez deshalb als rechtmäßigen Präsidenten Venezuelas. Nicolas Maduro regiert das Land seit 2013.
Der Sacharow-Preis für geistige Freiheit wird seit 1988 vom EU-Parlament an Persönlichkeiten und Institutionen vergeben, die sich besonders für Menschenrechte und Minderheitenschutz, Achtung des Völkerrechts und geistige Freiheit einsetzen. Benannt ist die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung nach dem sowjetischen Physiker und Friedensnobelpreisträger Andrej Sacharow (1921-1989).