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VdK Bayern: Künftige Bundesregierung muss Frauen-Themen angehen

Der Sozialverband VdK Bayern fordert die künftige Bundesregierung auf, frauenpolitische Themen in den Vordergrund zu rücken. Soziale Gerechtigkeit sei nur mit Geschlechtergerechtigkeit möglich, sagte die bayerische VdK-Vorsitzende Verena Bentele laut Mitteilung vom Mittwoch. Dazu komme: Nur 32 Prozent der Abgeordneten des nächsten Bundestages seien weiblich – damit seien Frauen deutlich unterrepräsentiert. 101 Abgeordnete kommen aus Bayern: 70 Männer und nur 31 Frauen.

Frauen sind besonders gefährdet, in die Armut abzurutschen, vor allem im Rentenalter. Fast jede vierte Frau über 65 im Freistaat ist armutsgefährdet. Die Gründe dafür sind vielfältig: Die Verdienstlücke zwischen Männern und Frauen liegt in Bayern laut VdK bei 18 Prozent – damit liege der Freistaat sogar zwei Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt. Außerdem leisteten Frauen 30 Wochenstunden unbezahlte Sorgearbeit, wie etwa Kinderbetreuung, Haushalt oder die Pflege von Angehörigen. Männer wendeten dafür nur 21 Stunden auf.

„Die Schicksale dieser Frauen sollten die Verhandlungsführer beim Ausloten der sozialpolitischen Positionen vor Augen haben“, forderte Bentele mit Blick auf die Sondierungsgespräche von CDU/CSU und SPD über eine gemeinsame Regierungskoalition. Es brauche einen flächendeckenden Auf- und Ausbau von Kinderbetreuungs- und Tagespflegeangeboten, einen Pflegelohn für pflegende Angehörige, eine bessere Unterstützung von Alleinerziehenden und eine Reform des Ehegattensplittings, um vom „Versorgermodell Ehemann“ wegzukommen. (0778/05.03.2025)