Der Sozialverband VdK Bayern hat die Halbierung des Landespflegegelds kritisiert. „Die Staatsregierung ignoriert die Not vieler Menschen“, erklärte die Landesvorsitzende Verena Bentele laut einer Pressemitteilung vom Freitag. Der bayerische Landtag habe in dieser Woche dem Gesetzentwurf zugestimmt, künftig nur noch 500 statt bislang 1.000 Euro für pflegebedürftige Menschen auszuzahlen. Das sei ein Schlag ins Gesicht der Betroffenen, denn „die Kosten für die Pflege sind eine große finanzielle Belastung für die Familien“. Viele müssten sich nun noch stärker einschränken, so Bentele.
Laut VdK werden in Bayern rund 520.000 Menschen zuhause gepflegt, das seien über 80 Prozent aller Personen mit einem Pflegegrad. Mehr als zwei Drittel von ihnen würden wiederum ausschließlich von Angehörigen versorgt. Insgesamt habe es im Jahr 2023 laut Landesamt für Statistik 632.000 Pflegebedürftige im Freistaat gegeben.
Das Landespflegegeld, das es als freiwillige staatliche Leistung in dieser Form nur in Bayern gibt, wurde laut Homepage des Bayerischen Landesamts für Pflege im Jahr 2018 eingeführt. Seither erhalten alle Menschen mit Pflegegrad zwei und höher, die ihren Hauptsitz im Freistaat haben, zusätzlich 1.000 Euro pro Pflegegeldjahr. Ab 2026 sinkt dieser Betrag auf 500 Euro. Ursprünglich sollte das Geld nicht für die Pflege ausgegeben werden, sondern dazu dienen, „sich selbst etwas Gutes zu tun“ oder den pflegenden Angehörigen eine finanzielle Anerkennung zukommen zu lassen, heißt es auf der Homepage.
Der VdK weist allerdings darauf hin, dass Pflegebedürftige und ihre Angehörigen unter „völlig unzureichenden Unterstützungsmöglichkeiten leiden und noch dazu mit steigenden Kosten zurechtkommen müssen“. Das Landespflegegeld sei deshalb für viele unverzichtbar. (3911/12.12.2025)