Über weltweite Kriegsgefahr und die Schulden der Entwicklungsländer hat Kardinal Parolin in seiner Rede vor der UNO in New York gesprochen. Und er kritisierte zwei Ideen, die dort als besonders fortschrittlich gelten.
Die Nummer zwei im Vatikan, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, hat in der UN-Generaldebatte die Gendertheorie und die staatliche Förderung von Abtreibungen kritisiert. Wie das Portal “Vatican News” am Dienstag berichtete, machte der Chefdiplomat des Papstes in seiner Rede Vorbehalte gegen den “Zukunftspakt” der Vereinten Nationen geltend. In ihm wird unter anderem die Förderung der “sexuellen und reproduktiven Gesundheit” und der Einsatz für “reproduktive Rechte” gefordert, wozu auch der freie Zugang zu Abtreibungen zählt.
Parolin führte dazu aus: “Der Heilige Stuhl betrachtet die Abtreibung oder den Zugang zur Abtreibung oder zu Abtreibungsmitteln nicht als eine Dimension dieser Begriffe.” Sodann wandte sich der Kardinal gegen die Gender-Theorie, wonach die geschlechtliche Identität eines Menschen nicht biologisch vorgegeben ist, sondern durch andere Faktoren festgelegt und auch verändert werden kann. Hierzu bemerkte Parolin: “Was das ‘Geschlecht’ betrifft, so versteht der Heilige Stuhl den Begriff als auf der biologischen sexuellen Identität beruhend, die männlich oder weiblich ist.”
Abschließend bemerkte Parolin: “Heute schwindet das Gefühl, zu einer einzigen Menschheitsfamilie zu gehören, und der Traum, gemeinsam für Gerechtigkeit und Frieden zu arbeiten, scheint überholt und utopisch.” Doch das könne anders sein – “wenn der Wille zu einem echten Dialog vorhanden ist”.