Das Attentat auf den slowakischen Ministerpräsidenten Fico hat auch im Vatikan Erschrecken ausgelöst. Der Kardinalstaatssekretär sieht es als Symptom dafür, wie schlecht es um einen friedlichen Umgang bestellt ist.
Der Vatikan zeigt sich tief beunruhigt über das Attentat auf den slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico. “Wir sind wirklich besorgt über das, was passiert; es scheint, dass es keine Grenzen mehr gibt”, sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin laut dem Portal “Vatican News” (Mittwochabend).
“Das alles führt zu einer Zunahme von Gewalt; die Beziehungen werden immer gewalttätiger, und es besteht immer weniger Hoffnung auf den Aufbau friedlicher Beziehungen”, so der Kardinal am Rande eines Wirtschaftsforums des Christlichen Verbandes der Unternehmensmanager (UCID) in Rom.
Fico (59) war am Mittwoch in Handlova, 150 Kilometer von der Hauptstadt Bratislava entfernt, von einem Mann angeschossen und lebensgefährlich verletzt worden.
Die katholische Kirche in der Slowakei reagierte mit Bestürzung auf das Attentat. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Bernard Bober, verurteilte in einer schriftlichen Erklärung “Gewalt, Hass und Aggression, die nur noch mehr Böses hervorbringen und die Polarisierung in der Gesellschaft vertiefen”. Er bete für die baldige Genesung Ficos.
Bober rief die Slowaken auf, nicht gleichgültig zu sein, sondern Frieden zu schaffen und das Gute zu stärken, das in jedem Menschen stecke. Der Erzbischof von Kosice rief zu Gebeten für Frieden in der Slowakei auf. Mehr als 60 Prozent der slowakischen Bevölkerung sind Katholiken.