Das beherzte Eingreifen eines 50-Jährigen und seines Sohnes hat einen Brandstifter in der katholischen Kirche St. Martin in Garmisch gestoppt. Der Tatverdächtige, ein 28-jähriger Mann aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen, hatte laut Polizei an mehreren Altären der Kirche Feuer gelegt. Zwei Kirchenbesucher – der Vater und sein 19-jähriger Sohn – alarmierten die Feuerwehr, löschten den Brand und hielten den Tatverdächtigen bis zum Eintreffen der Polizei fest. Der Sachschaden belaufe sich ersten Schätzungen zufolge auf einen hohen vierstelligen Betrag.
Psychische Auffälligkeiten bei mutmaßlichen Brandstifter
Weil es Hinweise auf psychische Auffälligkeiten des mutmaßlichen Brandstifters gebe, sei dieser auf richterliche Anordnung in der geschlossenen Abteilung einer psychiatrischen Fachklinik untergebracht worden, erklärte ein Polizeisprecher auf Anfrage des Evangelischen Pressediensts (epd). Die Staatsanwaltschaft München II ermittle nun wegen des Verdachts auf schwere Brandstiftung.
Helfer mit Zivilcourage sollen ausgezeichnet werden
Die beiden Helfer könnten laut Polizeisprecher mit einer Belobigung durch das Polizeipräsidium Oberbayern Süd rechnen. Dafür werde geprüft, was sie zur Vereitelung der Tat auf sich genommen hätten. „Dann bekommen sie ein Dankschreiben des Polizeipräsidenten und gegebenenfalls 110 Euro“, so der Sprecher. Diese Dankprämie, deren Höhe eine Anspielung auf die Notrufnummer 110 ist, sei Teil der „Eins Eins Null Aktion“, die es beim Polizeipräsidium Oberbayern Süd bereits seit Jahren gebe, um Bürgerinnen und Bürger mit Zivilcourage auszuzeichnen. Auch das Innenministerium biete verschiedene Formen der Belobigung, wie die Courage-Medaille.
