Im Jahr 2024 ist laut UNO-Flüchtlingshilfe die Zahl der Vertriebenen weltweit angestiegen. Die Fluchtursachen seien Gewalt, Konflikte und Auswirkungen des Klimawandels, erklärte die UNO-Flüchtlingshilfe am Sonntag in Bonn. Von den mehr als 122 Millionen Vertriebenen weltweit sind demnach 58 Prozent innerhalb der eigenen Landesgrenzen vertrieben.
Vor allem der verheerende Konflikt im Sudan habe die Zahlen in die Höhe getrieben, erklärte die UNO-Flüchtlingshilfe. Allein in der ersten Hälfte des Jahres seien mehr als 1,7 Millionen Menschen über Landesgrenzen geflohen. Die Gewalteskalation habe seit April 2023 insgesamt mehr als 11,8 Millionen Menschen zur Flucht gezwungen.
In der Demokratischen Republik Kongo und in Myanmar seien auch im Jahr 2024 Millionen von Menschen durch heftige Kämpfe innerhalb des Landes vertrieben worden, hieß es weiter. Auch in der Ukraine nehme das Leid von geflohenen Menschen kein Ende. Im Konflikt im Gaza-Streifen und auch im Libanon seien mehr als 1,7 Millionen Menschen gewaltsam vertrieben worden. Viele der palästinensischen Flüchtlinge hätten bereits mehrfach fliehen müssen.
Syrien sei mit 13,8 Millionen geflohenen Menschen innerhalb und außerhalb des Landes nach wie vor „die größte Vertreibungskrise der Welt“, hieß es. Der Großteil der syrischen Flüchtlinge lebe in den Nachbarländern Türkei, Libanon, Jordanien und Irak, andere hätten in Europa und darüber hinaus Zuflucht gefunden. Nach 14 Jahren Konflikt weckten die aktuellen Entwicklungen die Hoffnung, dass das Leid der syrischen Bevölkerung ein Ende finden könnte.
„Die weltweiten Fluchtbewegungen erfordern Solidarität, politische Verantwortung und nachhaltiges Handeln“, erklärte der nationale Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe, Peter Ruhenstroth-Bauer. Es sei die gemeinsame Aufgabe, diesen Menschen Schutz und Perspektiven zu bieten.