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Universität Jena beruft Antisemitismusbeauftragten

Die Friedrich-Schiller-Universität Jena hat einen Antisemitismusbeauftragten ernannt. Das Amt übernimmt der Sozialpsychologe Thomas Kessler, der seit fast 15 Jahren Professor an der Bildungseinrichtung ist. Hintergrund der Ernennung sei auch die Zunahme antisemitischer Vorfälle in Thüringen, erklärte die Universität am Donnerstag in Jena.

Auch auf dem Campus der Universität Jena waren im Zuge von propalästinensischen Kundgebungen antisemitische Parolen gerufen und antisemitische Flugblätter verteilt worden. Ein Hochschullehrer wurde während einer Solidaritätsveranstaltung für Israel von einem propalästinensischen Aktivisten körperlich angegriffen.

Der Antisemitismusbeauftragte Kessler hat Psychologie in Osnabrück studiert und an der Universität Münster promoviert. Seit 2010 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Sozialpsychologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. In seiner Forschung beschäftigt er sich laut der Hochschule unter anderem mit Vorurteilen, sozialer Diskriminierung und Autoritarismus.

Der Antisemitismusbeauftragte soll Studierenden und Beschäftigten als Ansprechpartner zur Verfügung stehen, unabhängig davon, ob sie jüdischen Glaubens sind oder nicht. Darüber hinaus soll er die Hochschulleitung zu Antisemitismus beraten.