Der Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, Unicef, befürchtet eine Einschränkung der medizinischen Ausbildung von Frauen in Afghanistan. „Ich bin zutiefst besorgt über Berichte, denen zufolge die De-facto-Behörden in Afghanistan planen, Frauen das Studium an medizinischen Fakultäten verbieten, einschließlich Ausbildungsstätten für Krankenpflege, Gynäkologie und Geburtshilfe“, erklärte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell am Donnerstag nach Angaben von Unicef Deutschland. Sollte das Verbot sich bestätigen, wäre das „ein weiterer verheerender Schlag gegen die Rechte von Frauen und Mädchen in Afghanistan“.
Russell warnte zudem vor weitreichenden Folgen für die Gesundheit der gesamten afghanischen Bevölkerung. In Afghanistan fehle es bereits jetzt an geschultem Gesundheitspersonal, insbesondere Frauen. Sie spielten im Gesundheitswesen eine entscheidende Rolle bei der Geburtsvor- und Nachsorge sowie im Hinblick auf Routineimpfungen für Kinder und die grundlegende Gesundheitsversorgung in den Gemeinden. Unicef forderte das Taliban-Regime auf, Frauen weiterhin eine medizinische Ausbildung zu ermöglichen.