New York/Genf – Weltweit überleben 2,6 Millionen Babys ihren ersten Lebensmonat nicht. Eine Million von ihnen sterben nach Zahlen des UN-Kinderhilfswerks Unicef schon am ersten Tag. Meist seien vermeidbare Gründe für die alarmierend hohe Sterblichkeit von Neugeborenen verantwortlich, heißt es in einem Bericht. Vor allem in den ärmsten Ländern seien die Zahlen erschreckend hoch.
„Wenn man bedenkt, dass die Mehrzahl dieser Fälle vermeidbar wäre, ist es ganz klar: Die Welt versagt beim Schutz der ärmsten Babys“, betonte Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. Die besten Überlebenschancen haben demnach Babys in Japan, Island und Singapur. Die schlechtesten Chancen haben Neugeborene in Pakistan, der Zentralafrikanischen Republik und Afghanistan. Zum Vergleich: Während in Pakistan statistisch eines von 22 Babys nicht den ersten Lebensmonat überlebt, ist es in Japan eines von 1111 Babys.
Deutschland steht auf der Länderliste auf dem zwölften Platz: Statistisch stirbt laut Unicef in Deutschland eines von 435 Babys. Die durchschnittliche Sterblichkeitsrate von Neugeborenen in Entwicklungsländern ist 27 von 1000 Lebendgeburten im Vergleich zu drei von 1000 Geburten in Industrieländern.
Über 80 Prozent der Todesfälle innerhalb der ersten vier Wochen sind laut Unicef zurückzuführen auf mangelnde Behandlung nach einer Frühgeburt, Komplikationen bei der Geburt oder Infektionen wie Lungenentzündung oder Sepsis. Die Todesfälle könnten vermieden werden, wenn ausgebildete Hebammen Frauen und Kinder betreuten. Zudem seien sauberes Wasser, Desinfektionsmittel, Stillen und Hautkontakt unmittelbar nach der Geburt sowie gute Ernährung unerlässlich, betont Unicef. Nach dem Bericht liegen acht von zehn Ländern mit der höchsten Sterblichkeit von Neugeborenen in Afrika südlich der Sahara. Dort würden Schwangere wegen Armut, Konflikten und schwachen Gesundheitseinrichtungen sehr häufig schlecht betreut. epd
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