Der Krieg im Nahen Osten hat nach Darstellung des UN-Kinderhilfswerks Unicef dramatische Auswirkungen auf Kinder. Seit den Terrorangriffen der islamistischen Hamas vor mehr als zwei Wochen seien bei den Gegenschlägen Israels im Gazastreifen 2.360 Kinder ums Leben gekommen. 5.364 weitere seien verletzt worden, teilte Unicef in New York mit. Zugleich seien mehr als 30 israelische Kinder getötet worden; weitere Dutzende würden als Geiseln im Gazastreifen gefangengehalten.
Quellen für die Zahlen nannte das Kinderhilfswerk nicht; sie sind deshalb nicht überprüfbar. Die Zahl der minderjährigen Todesopfer stimmt laut Medienberichten mit der Zahl überein, die auch die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde im Gazastreifen verbreitet. Sie lässt sich nicht unabhängig überprüfen.
Krieg widerspricht Kinderrechten
Beinahe jedes Kind im Gazastreifen sei mit schrecklichen Ereignissen konfrontiert, darunter militärische Angriffe, Vertreibung und Mangel an Wasser, Nahrungsmitteln und Medizin, erklärte das Kinderhilfswerk weiter. Tödliche Angriffe auf Jungen und Mädchen, auf Schulen und Krankenhäuser sowie Entführungen und Geiselnahmen widersprächen massiv den Kinderrechten, erklärte die Unicef-Regionaldirektorin für den Mittleren Osten, Adele Khodr.
Auch im Westjordanland hat es nach Darstellungen der Kinderhilfsorganisation massive Gewalt gegen Jungen und Mädchen gegeben. Unter den nahezu 100 palästinensischen Todesopfern seien 28 Kinder. 160 Jungen und Mädchen seien verletzt worden.
Unicef appellierte an die Kriegsparteien, einen Waffenstillstand zu vereinbaren, alle Geiseln freizulassen und humanitäre Hilfe in die Region zu lassen. “Auch Kriege haben Regeln”, sagte Khodr.