Eine Fachtagung an der Universität Rostock beschäftigt sich mit der Zukunft der DDR-Filmforschung. Dazu werden vom 29. bis 31. Mai mehr als 50 Forscherinnen und Forscher aus den USA, Australien, Großbritannien, Frankreich und Deutschland erwartet, wie die Universität am Freitag in Rostock ankündigte. Unter dem Motto „Quo vadis Defa-Forschung. Neue Perspektiven im Umgang mit dem Filmerbe der DDR“ solle die nationale und internationale Defa-Forschung auf den Prüfstand gestellt werden.
Die 1946 gegründete Deutsche Film AG (Defa) war ein volkseigenes Filmunternehmen der DDR mit Sitz in Potsdam-Babelsberg. Die Defa drehte in der DDR-Zeit etwa 700 Spielfilme, 750 Animationsfilme sowie 2.250 Dokumentar- und Kurzfilme. Nachfolgerin der Defa war 1992 die Studio Babelsberg GmbH, die seit 2004 unter dem Namen Studio Babelsberg AG firmiert. Die Rechte an den Defa-Filmen hat die 1998 gegründete gemeinnützige Defa-Stiftung.
Acht Jahrzehnte nach Gründung der Defa seien nahezu alle in der DDR produzierten Filme als Teil der gesamtdeutschen und der globalen Filmkultur für Forschungszwecke verfügbar, hieß es. Zugleich scheine das Interesse an den in der DDR entstandenen Filmen vor allem bei jüngeren Generationen zu sinken, während Erinnerungen über die DDR sowie die Brüche und Spannungen der Transformationszeit in der Öffentlichkeit derzeit Hochkonjunktur hätten.