Das Bibelmuseum und die Universität Münster haben die Bibelforscherin Barbara Aland gewürdigt, die den Angaben zufolge in der Nacht zu Sonntag im Alter von 87 gestorben ist. Die langjährige Direktorin des Instituts für Neutestamentliche Textforschung sei dem Institut, dem Museum und der Hermann Kunst-Stiftung stets eng verbunden gewesen, erklärte die Universität Münster am Montag. „Wir verlieren mit ihr eine bedeutende Wegbereiterin der neutestamentlichen Textforschung, eine profunde Theologin, eine bedeutende Wissenschaftlerin und liebenswerte Persönlichkeit“, erklärte die Universität.
Aland leitete das Institut an der Evangelisch-Theologischen Fakultät und das Bibelmuseum zwischen 1983 und 2004. Sie übernahm zudem Geschäftsführung der Hermann Kunst-Stiftung. International bekannt wurde sie unter anderem mit ihrer Arbeit am griechischen Urtext des Neuen Testaments. Zusammen mit ihrem im Jahr 1994 gestorbenen Mann Kurt Aland, der das Institut 1959 gegründet hatte, arbeitete sie an Aktualisierungen der Handausgaben des griechischen Neuen Testaments.
Die 1937 in Hamburg geborene Barbara Aland studierte Evangelische Theologie und klassische Philologie in Frankfurt am Main, Marburg und Kiel. 1964 promovierte sie in Frankfurt am Main, acht Jahre später habilitierte sie sich in Göttingen über den syrischen Gnostiker Bardesanes von Edessa. Seit 1972 lehrte sie zunächst als Privatdozentin, später als Professorin an der Münsteraner Evangelisch-Theologischen Fakultät. 1983 wurde sie Direktorin des 1959 von Kurt Aland gegründeten Instituts für neutestamentliche Textforschung.
Barbare Aland sei für ihre Arbeit vielfach ausgezeichnet worden, erklärte die Universität. So habe sie unter anderem das Bundesverdienstkreuz am Bande erhalten. Zudem wurden ihr Ehrendoktorwürden des Wartburg College (Waverly/Ohio), des Mount Saint Mary’s College (Emmitsburg/Maryland) sowie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg verliehen.