Die Universität Gießen hat eine Anlaufstelle eingerichtet, bei der antisemitische Vorfälle gemeldet werden können. Die Anlaufstelle bestehe seit etwa zwei Wochen, sagte die Sprecherin der Justus-Liebig-Universität (JLU), Lisa Dittrich, am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Sie gehe auf eine Ankündigung des hessischen Wissenschaftsministeriums von Ende Februar zurück, an allen Hochschulen entsprechende Anlaufstellen einzurichten.
Die Universität habe in Absprache mit dem Ministerium die Anlaufstelle „institutionell kurzfristig neu verankert“, heißt es in einem Rundschreiben der Ersten Vizepräsidentin Katharina Lorenz an die Mitglieder der JLU. „Die Vorstellung, dass jüdische Studierende und Beschäftigte sich auf dem Campus der JLU nicht sicher fühlen könnten, ist ungeheuerlich und erfüllt uns mit Scham“, sagte sie.
Laut Dittrich hat die Universität seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober im Zusammenhang mit antisemitischen Vorfällen sieben Anzeigen bei der Polizei gestellt. Es gehe vor allem um Schmierereien und Flyer. Bislang seien keine Beschwerden von persönlich Betroffenen eingegangen. Zuerst hatte am Montag die „Gießener Allgemeine“ über die neue Anlaufstelle berichtet.