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Uni Freiburg erinnert an erste Studentin Deutschlands

Vor 125 Jahren hat sich die erste Frau im Deutschen Kaiserreich die Einschreibung an einer Universität erstritten: Johanna Kappes (1879-1933) erreichte am 28. Februar 1900 die reguläre Zulassung zum Studium, und zwar an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, wie die Uni am Donnerstag mitteilte. Beharrlich habe sich Kappes, unter anderem mit einer Petition, gegen den Widerstand des Senats der Universität dafür eingesetzt, in Freiburg Medizin studieren zu können. Das zuständige Ministerium der Justiz, des Kultus und des Unterrichts habe ihr schließlich das Recht zum Studium eingeräumt – und fortan allen Frauen im Großherzogtum Baden.

„Johanna Kappes war eine herausragende Wegbereiterin für Frauen in der Wissenschaft und ein leuchtendes Beispiel für den Einsatz für fundamentale menschliche Werte“, sagte Kerstin Krieglstein, Rektorin der Universität Freiburg, der Mitteilung zufolge. Die Erinnerung an sie wachzuhalten, sei der Uni ein großes Anliegen – „insbesondere in heutigen Zeiten, in denen Werte wie Gleichstellung und Vielfalt weltweit wieder unter Druck geraten“, so Krieglstein.

Weiterhin gebe es in der Wissenschaft in Sachen Gleichstellung Luft nach oben. Der Frauenanteil in Deutschland bei Studierenden betrage 50,9 Prozent, bei hauptberuflichem wissenschaftlichem Personal 42,8 Prozent, bei Professorinnen lediglich 28,8 Prozent. Allerdings würden inzwischen 42 Prozent der Unis im Land von Frauen geleitet. (0455/27.02.2025)