Eine katholische Gemeindereferentin und Krankenhaus-Seelsorgerin aus dem Erzbistum Köln lädt gleichgeschlechtliche Paare zu einer öffentlichen Segnungsfeier ein. Am 20. September wollten sie gemeinsam in Köln am Bahnhofsvorplatz am Treppenaufgang zum Dom miteinander einen großen Segnungsgottesdienst feiern, kündigte Marianne Arndt in der kommenden Ausgabe von Christ & Welt, einer Beilage der Hamburger Wochenzeitung Die Zeit, an. Mehr als 100 Chorsängerinnen und -sänger würden sich auf den Treppenstufen aufstellen, und Gäste auf einem Kreide-U die Form eines Kirchenschiffs nachbilden. „Es wird eine Kirche aus Menschen sein“, sagte sie.
Im Vordergrund der Aktion, zu der neben mehreren Hundert Teilnehmern auch Priester aus dem Erzbistum erwartet würden, stehe die Bitte um Gottes Segen für die Liebe, betonte Arndt. Miteinander solle ein „ergreifender und fröhlicher“ Gottesdienst gefeiert werden.
Protest gegen Kölner Erzbischof Woelki
Die Gemeindereferentin versteht die Aktion als Protest gegen die ablehnende Haltung des Kölner Erzbischofs, Kardinal Rainer Maria Woelki, zur Segnung von schwulen und lesbischen Paaren. „Wir tun, was wir tun müssen“, sagte Arndt, die seit fast 40 Jahren im Dienst des Erzbistums steht. Und: „Natürlich ist es für uns in unserem Bistum in gewisser Weise pastoraler Ungehorsam.“ Aber es werde kein „Woelki muss weg“-Gottesdienst.