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Unesco ernennt neue Welterbestätten – Tempel und Hopfenfelder

Die Landschaft des Saazer Hopfens in Tschechien und die Trockensteinbauten auf der Baleareninsel Menorca zählen ab sofort zu den Weltkulturerbestätten. Das gab das Unesco-Welterbekomitee am Montag nach seiner Sitzung in der saudischen Hauptstadt Riad bekannt. Insgesamt ergänzte das Komitee die Welterbeliste um zwölf neue Einträge.

Hopfen aus Saaz wird in Böhmen ausgiebig zum Würzen von Bier nach Pilsner Brauart verwandt. Die Saazer Hopfenlandschaft ist Ergebnis eines jahrhundertelangen Anbaus dieses Bier-Grundstoffs. Hopfen von dort machte rund zwei Drittel der gesamten Produktion der Tschechischen Republik aus. Es handele sich um die erste Hopfenanbaulandschaft weltweit, die diesen Status erhält, hieß es.

Die Trockensteinbauten auf Menorca stammten aus der Bronze- und späten Eisenzeit. Die aus großen Steinblöcken und ohne Mörtel errichteten Rundbauten gäben Auskunft sowohl über die gesellschaftlichen als auch religiösen Strukturen der frühen Inselbewohner, erklärte das Komitee.

Aus Europa stammen demnach noch zwei weitere Neuaufnahmen: die moderne Architektur in Litauens alter Hauptstadt Kaunas sowie das Maison Carree, ein gut erhaltener römischer Tempel aus dem 1. Jahrhundert nach Christus im französischen Nimes. Des Weiteren kamen hinzu die antike Stadt Gordion in der heutigen Türkei, die kosmologische Achse von Yogyakarta in Indonesien, die drei Heiligen Tempelkomplexe der Hoysala in Indien, der archäologische Park Tak’alik Ab’aj in Guatemala, die Kulturlandschaft des Khinalig-Volkes und die Wanderroute Köc Yolu in Aserbaidschan, der Bale-Mountains-Nationalpark in Äthiopien, die Astronomischen Observatorien der Universität Kasan in Russland sowie Siedlungsmuster aus dem 9. Jahrhundert auf der tunesischen Insel Djerba.

Auf der Welterbeliste der Unesco stehen derzeit den Angaben zufolge fast 1.200 Kultur- und Naturstätten in 167 Ländern, 56 davon gelten als bedroht. Deutschland verzeichnet aktuell 52 Welterbestätten. Das Unesco-Welterbekomitee tagt noch bis zum 25. September in Riad.