Unabhängigkeitstag des Kosovo spaltet Serbien, Russland, USA

Der Kosovo feierte am Samstag seinen Unabhängigkeitstag. Aber Gratulation kam längst nicht von überall. Im Gegenteil, treibt der ungelöste Streit den Keil anscheinend jedes Jahr noch tiefer in die Weltgemeinschaft.

Der Jahrestag von Kosovos Unabhängigkeitserklärung (Samstag) spaltet einmal mehr die Welt: Serbiens Außenminister Ivica Dacic warf der Weltgemeinschaft Doppelmoral vor. Die Regierungen mäßen mit zweierlei Maß, wenn es um die territoriale Integrität von Staaten gehe, erklärte der Politiker am Samstag der serbischen Agentur Tanjug. Der 17. Februar 2008, an dem der Kosovo seine Unabhängigkeit ausrief, markiere den “Tag, an dem die internationale Rechtsordnung gestürzt wurde”.

Gratulation kam unterdessen von Kosovos historischem Verbündeten, den USA. In einer Botschaft betonte Außenminister Antony Blinken einmal mehr, dass es sich um einen “eigenständigen, unabhängigen Staat” handele. Das Land am Westbalkan bleibe ein “Freund, Partner und Verbündeter” der USA.

Die einseitig ausgerufene Loslösung Kosovos von Serbien spaltet die internationale Gemeinschaft bis heute. Auch die EU-Länder Spanien und Griechenland erkennen dessen Eigenständigkeit nicht an, da dies laut Diplomaten einen Präzedenzfall für regionale Unabhängigkeitsbestrebungen schüfe. Die Regierung in Belgrad betrachtet den Kosovo als serbisches Territorium. Feste Unterstützung erhält sie von ihrem Verbündeten Russland.