Die Menschen im Gazastreifen werden sich nach Einschätzung der Welternährungsorganisation FAO auf längere Zeit nicht selbstständig ernähren können. Vor dem Krieg habe es eine solide Kleinviehhaltung sowie Obst- und Gemüseanbau zur Selbstversorgung gegeben; die meisten Tierbestände, aber auch Strukturen wie Gewächshäuser seinen nun “praktisch zerstört”, erklärte die stellvertretende FAO-Generaldirektorin, Beth Bechdol, am Montag in Rom.
Mit Blick auf die Ernährungslage in der seit vier Monaten umkämpften Enklave sprach Bechdol von einer “beispiellosen Situation”. Die gesamte Bevölkerung von mehr als zwei Millionen Einwohnern lebe in einer der drei obersten Kategorien der internationalen Hungerkrisen-Skala – akuter Hunger, humanitäre Notlage oder hungersnotähnliche Zustände. Nach FAO-Schätzung sei etwa ein Viertel der Bewohner vom Verhungern bedroht.