Die Vereinten Nationen rechnen in Somalia mit 4,4 Millionen Hungernden in diesem Frühjahr. Nötige Gelder für humanitäre Hilfe fehlen. Der Staat am Horn von Afrika gilt jetzt schon als fragilster der Welt.
In Somalia könnten nach UN-Berechnungen bis April 4,4 Millionen Menschen von Hunger bedroht sein. Grund seien eine sich verschlimmernde Dürre, unregelmäßige Regenfälle und der anhaltende Konflikt in dem ostafrikanischen Land, teilte die Welternährungsorganisation FAO am Mittwoch in Rom mit. Besonders betroffen seien Bauernfamilien mit geringen Erträgen, die ihre Vorräte aufgebraucht hätten, Binnenvertriebene und kleine Viehzüchter.
Akute Finanzierungsengpässe hätten dazu geführt, dass wichtige Programme gekürzt oder gestrichen worden seien, so die UN-Organisation. Der Bedarf für humanitäre Hilfe in Somalia liege für das laufende Jahr bei 1,42 Milliarden US-Dollar (1,35 Milliarden Euro). Davon seien derzeit nur 12,4 Prozent finanziert.
Bis Jahresende werden nach Schätzung der FAO 1,7 Millionen Kinder unter fünf Jahren von akuter Unterernährung bedroht sein, 466.000 von ihnen schwer – ein Anstieg um neun Prozent gegenüber dem Vorjahr.