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UN-Organisation bestätigt: 2023 war wärmstes Jahr

2023 war das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Das bestätigte die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in Genf am Freitag offiziell. Demnach lag die globale Durchschnittstemperatur 1,45 Grad (mit einer Schwankung von 0,12 Grad nach oben oder unten) über dem vorindustriellen Niveau, deutlich höher als im bisherigen Rekordjahr 2016. Damit rücke das Weltklima näher an die Schwelle von 1,5 Grad, die laut dem Pariser Abkommen nicht überschritten werden soll. Dieses Jahr könne noch heißer werden.

Für ihre Feststellung wertete die WMO sechs maßgebliche Datensätze internationaler Forschungseinrichtungen aus und bestätigte so frühere und teils vorläufige Angaben. WMO-Generalsekretärin Celeste Saulo sagte, der Klimawandel sei die größte Herausforderung der Menschheit. Er betreffe alle, besonders aber die Schwächsten. Die voranschreitende Klimakrise verschlimmere die globale Ungleichheit und untergrabe Maßnahmen gegen Armut, Hunger, Krankheit, Vertreibung und Umweltzerstörung, so die argentinische Wissenschaftlerin, die seit 1. Januar an der Spitze der UN-Organisation steht.

“Wir können es uns nicht leisten, noch länger zu warten”, sagte Saulo. Die Weltgemeinschaft müsse mehr tun, und zwar schnell. Nötig sei eine drastische Minderung der Treibhausgas-Emissionen und ein rascherer Übergang zu erneuerbaren Energien.

Laut den konsolidierten WMO-Daten wurden in jedem Monat von Juni 2023 bis Dezember neue monatliche Temperaturrekorde aufgestellt. Juli und August waren die weltweit wärmsten je verzeichneten Monate. Seit den 1980er Jahren war jedes Jahrzehnt wärmer als das vorherige. Im Zehn-Jahres-Durchschnitt von 2014 bis 2023 lag die Temperatur um 1,2 Grad über dem Mittelwert von 1850 bis 1900.

Das Handeln der Menschheit verbrenne die Erde, kommentierte UNO-Generalsekretär Antonio Guterres den Befund. “2023 war nur eine Vorschau der katastrophalen Zukunft, die uns erwartet, wenn wir jetzt nicht handeln”, so Guterres. “Wir müssen auf Rekorde brechende Temperaturanstiege mit bahnbrechenden Maßnahmen reagieren.” Neben einer Begrenzung der globalen Erwärmung verlangte er auch Klimagerechtigkeit.