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UN-Menschenrechtler kritisieren Kopftuch-Bann in Frankreich

Kopftuch-Verbote im französischen Sport rufen die Vereinten Nationen auf den Plan. Deren Menschenrechtsexperten fordern ein Ende der Vorschriften, die schon bei den Olympischen Spielen für Kritik sorgten.

Das UN-Menschenrechtsbüro wirft Frankreich eine Diskriminierung von Musliminnen mit Kopftuch bei sportlichen Wettbewerben vor. Vorschriften der französischen Fußball- und Basketballverbände, die das Tragen des Hidschab bei Turnieren verbieten, auch auf Amateurebene, müssten rückgängig gemacht werden, forderte das UN-Büro am Montag in Genf.

Auch die Entscheidung der französischen Regierung, französische Athletinnen mit Hidschab von der Teilnahme an den zurückliegenden Olympischen Spielen in Paris auszuschließen, sei “unverhältnismäßig und diskriminierend”. Sie verstoße gegen das Recht, Religion oder Weltanschauung im privaten und öffentlichen Bereich frei zu bekunden. Muslimische Mädchen und Frauen, die das Kopftuch tragen, müssten uneingeschränkt am kulturellen und sportlichen Leben teilnehmen können. Staatliche Neutralität und Säkularismus sind aus Sicht der Experten keine legitimen Gründe für ein Koptuch-Verbot.

“Angesichts der Intoleranz und starken Stigmatisierung gegenüber Frauen und Mädchen, die sich für das Tragen des Hidschab entscheiden, muss Frankreich alle ihm zur Verfügung stehenden Maßnahmen ergreifen, um sie zu schützen, ihre Rechte zu gewährleisten und Gleichheit und gegenseitigen Respekt für die kulturelle Vielfalt zu fördern”, hieß es weiter.