Der Leiter des UN-Menschenrechtsbüros in den besetzten palästinensischen Gebieten, Ajith Sunghay, hat von Israel eine faire Behandlung von Inhaftierten gefordert. Israel müsse die internationalen Menschenrechtsnormen und das humanitäre Völkerrecht bei den palästinensischen Gefangenen einhalten, verlangte Sunghay am Freitag in einer Videokonferenz über den Nahost-Krieg in Genf.
Während seines mehrtägigen Aufenthalts im Gaza-Streifen habe er eine Reihe von Freigelassenen getroffen. Die Männer seien von israelischen Sicherheitskräften an unbekannten Orten zwischen 30 und 55 Tagen festgehalten worden. Sie hätten berichtetet, dass sie geschlagen, gedemütigt, misshandelt und möglicherweise sogar gefoltert worden seien.
Ihre Schilderungen deckten sich mit Berichten, die das UN-Menschenrechtsbüro über die Inhaftierung von Palästinensern gesammelt habe. Darunter seien viele Zivilisten gewesen, die im Geheimen festgehalten und oft misshandelt worden seien. Sie hätten keinen Zugang zu ihren Familien und Anwälten oder wirksamem Rechtsschutz gehabt.
Die jüngste Eskalation des Nahost-Konflikts begann am 7. Oktober mit einem massiven Terrorüberfall der palästinensischen Hamas auf Israel. Die israelische Armee bombardierte daraufhin den Gaza-Streifen und drang in das Gebiet ein, um die Hamas zu zerschlagen.