Der Nahost-Krieg zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas hat laut den UN verheerende wirtschaftliche und soziale Auswirkungen auf die palästinensische Bevölkerung. Im Gaza-Streifen habe der Krieg die menschliche Entwicklung nach Schätzungen um mehr als 20 Jahre zurückgeworfen, heißt es in einem am Donnerstag in New York veröffentlichten Bericht des Entwicklungsprogramms UNDP.
Weiter heißt es in dem Bericht: „Die Armutsrate im Staat Palästina steigt weiter an und erreicht 58,4 Prozent.“ Die seit Oktober 2023 anhaltende Gewalt und die Zerstörungen hätten 1,74 Millionen Menschen zusätzlich in die Armut gestürzt. Die Wirtschaftsleistung der Palästinenserinnen und Palästinenser sei um mehr als ein Viertel im Vergleich zu der Vorkriegszeit eingebrochen.
„Jeder weitere Tag, den dieser Krieg andauert, verursacht den Bewohnern des Gaza-Streifens und allen Palästinensern enorme und steigende Kosten“, sagte UNDP-Administrator Achim Steiner. „Ein noch nie dagewesenes Ausmaß an menschlichen Verlusten, Kapitalzerstörung und der steile Anstieg der Armut in so kurzer Zeit wird eine ernste Entwicklungskrise auslösen, die die Zukunft der kommenden Generationen gefährdet.“
Den Prognosen zufolge wird sich die Armut, falls der Krieg neun Monate dauert, auf 60,7 Prozent mehr als verdoppeln. Die Zahl der zusätzlich in die Armut gedrängten Menschen würde sich dann auf mehr als 1,86 Millionen belaufen. Die Wirtschaftsleistung würde um rund 30 Prozent einbrechen. Hauptschauplatz des Krieges ist der Gaza-Streifen.
Die UN-Vollversammlung erkennt den Staat Palästina an, er umfasst neben dem Gaza-Streifen auch das Westjordanland und Ost-Jerusalem. Das UNDP veröffentlichte den Bericht „The Gaza War: Expected Socio-Economic Impacts on the State of Palestine“ zusammen mit der Wirtschafts- und Sozialkommission für Westasien.