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UN-Kommissar Türk entsetzt über Junta-Gewalt in Myanmar

Als “Unmenschlichkeit in ihrer abscheulichsten Form” verurteilt der UN-Hochkommissar für Menschenrechte Volker Türk die Gewalt der Junta in Myanmar. Die Junta gehe systematisch mit Luftangriffen, Massenmorden und der Verbrennung von Dörfern gegen die Zivilbevölkerung vor, zitiert der asiatische Pressedienst Ucanews (Donnerstag) den Menschenrechtskommissar.

Die am stärksten vom Bürgerkrieg betroffene Region Myanmars ist der Teilstaat Kayah. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen leben in Kayah fast 250.000 Vertriebene in 200 Lagern. Seit der Eskalation der Kämpfe zwischen der Armee und dem bewaffneten Widerstand im Juni seien mehr als 9.000 Menschen über die Grenze nach Thailand geflohen.

Nach Angaben Türks hat die Luftwaffe zwischen April 2022 und Mai 2023 in ganz Myanmar mehr als 680 Angriffe auf Stellungen des Widerstands und zivile Ziele geflogen. Das seien mehr als doppelt so viele gewesen wie in den ersten 14 Monaten seit dem Putsch vom Februar 2021. Zudem seien 22 Massaker an Zivilisten dokumentiert.

Die Opfer seien unter anderem bei lebendigem Leib verbrannt, verstümmelt oder enthauptet worden, so der Menschenrechtskommissar. Bei Vergeltungsaktionen habe das Militär zudem bislang mehr als 75.000 Häuser niedergebrannt.