Beim Weltklimagipfel in Baku bleiben nur noch wenige Tage für eine Einigung. Ab Montag werden die Verhandlungen in der Hauptstadt Aserbaidschans fortgesetzt. Gerungen wird vor allem um ein neues Finanzziel für die zukünftige Unterstützung einkommensschwacher Länder. Auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) wird zum Auftakt der zweiten Verhandlungswoche in Baku erwartet.
Bisher hatten die Industriestaaten zugesagt, jährlich 100 Milliarden US-Dollar für den Klimaschutz und die Anpassung in Entwicklungsländern zu mobilisieren. Dieses Ziel gilt noch bis 2025.
Viele Länder des globalen Südens fordern für die Zukunft deutlich mehr Geld. Im Raum steht eine Summe von jährlich mehr als einer Billion US-Dollar. Die EU äußert sich bisher öffentlich nicht zum Umfang eines neuen Finanzziels. Die Klimasonderbeauftragte der Bundesregierung, Jennifer Morgan, erklärte zur Halbzeit des Gipfels, die Bereitstellung von Geldern in Billionenhöhe aus öffentlichen Haushalten der Industrieländer sei „absolut nicht realistisch“.
Umstritten ist auch, welche Länder zur Zahlung aufgefordert werden. Die westlichen Industrieländer wollen große Emittenten wie China oder die Golfstaaten stärker in die Pflicht nehmen.
Die Klimakonferenz läuft seit einer Woche. Offiziell endet der Gipfel mit Vertreterinnen und Vertretern aus fast 200 Staaten am Freitag. Häufig dauern die Verhandlungen jedoch länger, weil in wichtigen Punkten keine Einigung erzielt werden kann.