Seit dem Putsch vor einem halben Jahr hat sich die humanitäre Lage im Niger verschärft. Betroffen sind große Teile der Bevölkerung, vor allem Kinder. Doch es komme zu wenig Hilfe, beklagen die Vereinten Nationen.
Im westafrikanischen Niger sind nach UN-Informationen rund 4,3 Millionen Menschen, von denen mehr als die Hälfte Kinder sind, von einer komplexen Krise betroffen. Das ist fast jeder Fünfte der 25 Millionen Einwohner des Sahelstaats. Für humanitäre Hilfe seien weitere 662 Millionen US-Dollar nötig.
“Die Menschen brauchen jetzt Hilfe. Wir müssen mehr tun”, forderte die Einsatzleiterin des Amtes der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA), Edem Wosornu, am Donnerstagabend während einer Niger-Reise. Problematisch sei die sinkende Finanzierung. Auch sei der Zugang zu Betroffenen schwierig. Da im Niger die Pflanzsaison bevorstehe, müsse es zeitnah Hilfe geben.
Niger gilt seit Jahrzehnten als eines der ärmsten Länder der Welt. Seit dem Militärputsch im Juli 2023 mit folgender politischer Instabilität habe sich die Notlage vieler Menschen weiter verschärft, so die UN. In dem Sahelstaat sind zudem verschiedene islamistische Terrorgruppen aktiv.