Konflikte, Naturkatastrophen und wirtschaftliche Schocks verschlechtern weltweit die Versorgung mit Nahrungsmitteln. Fünf Länder sind besonders stark betroffen.
Menschen in Krisengebieten leiden zunehmend unter Hunger. Frauen, Männer und Kinder im Gazastreifen, dem Sudan, dem Südsudan, in Haiti und Mali seien unmittelbar von einer Hungersnot bedroht, wenn humanitäre Hilfe ausbleibe, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Bericht mehrerer UN-Organisationen, der den Titel “Hunger Hotspots” trägt.
Die fünf genannten Länder sind demnach bereits aufgrund von sich verschärfenden und anhaltenden Konflikten, wirtschaftlichen Schocks und Naturkatastrophen von Hungersnöten betroffen. Weil Hilfe die betroffenen Gebiete jedoch nur schwer oder gar nicht erreiche und es Finanzierungsengpässe gebe, könne sich die Lage nun weiter verschlechtern.
Der zweimal jährlich erscheinende Hunger-Hotspot-Bericht prognostiziert außerdem eine gravierende Verschlechterung in acht weiteren Ländern: Jemen, Demokratische Republik Kongo, Myanmar, Nigeria sowie Burkina Faso, Tschad, Somalia und Syrien.
“Dieser Bericht macht es deutlich: Hunger ist heute keine ferne Bedrohung – er ist für Millionen Menschen ein täglicher Notfall”, sagte Qu Dongyu, Direktor der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UN. Der Schutz der landwirtschaftlichen Betriebe und Tiere sei unerlässlich, um auch unter härtesten Bedingungen weiterhin Nahrungsmittel produzieren zu können. Die Direktorin des Welternährungsprogramms Cindy McCain bezeichnete den Bericht als Alarmsignal und sagte: “Dringende, nachhaltige Investitionen in Nahrungsmittelhilfe und Wiederaufbauhilfe sind unerlässlich, da sich das Zeitfenster, um noch verheerenderen Hunger abzuwenden, schnell schließt.”
Im Sudan, wo seit April 2023 zwei Militärs um die Macht kämpfen, wurde bereits im vergangenen Jahr eine Hungersnot festgestellt. Laut Bericht steigt auch im Gazastreifen die Wahrscheinlichkeit einer Hungersnot. Dort würden große Militäroperationen die Versorgung mit lebenswichtigen Nahrungsmitteln sowie die humanitäre Hilfe behindern.