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UN-Experten fordern Ende von Siedlergewalt gegen Palästinenser

Im Westjordanland steht die Olivenernte bevor und UN-Experten warnen vor der heikelsten Saison aller Zeiten. Das Menschenrechtsbüro in Genf warnt vor Gewalt durch jüdische Siedler und Israels Militär gegen Palästinenser.

Palästinensischen Bauern im Westjordanland steht nach Einschätzung von UN-Experten eine hochgefährliche Olivenernte bevor. Grund seien erwartbare Angriffe durch Israels Besatzungstruppen und jüdische Siedler. Das UN-Menschenrechtsbüro in Genf forderte am Mittwoch eine ausländische Präsenz als “Puffer zwischen den Palästinensern und ihren Angreifern”.

Die israelische Armee wird in der Erklärung des Büros aufgerufen, “ihre Bemühungen auf den Rückzug der Besatzung und den Abbau der Siedlerkolonien zu konzentrieren”, wozu Israel völkerrechtlich verpflichtet sei, statt die Ernte zu behindern. Die Einschüchterungen und Angriffe durch bewaffnete israelische Siedler und Soldaten stellten einen Angriff auf die palästinensische Selbstbestimmung und Ernährungssouveränität dar, so die UN-Sonderberichterstatter. “Die Einschränkung der Olivenernte, die Zerstörung von Obstgärten und das Verbot des Zugangs zu Wasserquellen sind ein Versuch Israels, seine illegalen Siedlungen zu erweitern.”

Die Bauern seien wirtschaftlich stark auf die Olivenernte angewiesen, sähen sich aber beim Zugang zu ihren Olivenbäumen “enormen Herausforderungen, Bedrohungen und Schikanen ausgesetzt”. Die UN-Experten verweisen auf eine starke Zunahme der Zwischenfälle während der Vorjahreserntesaison, was “sich voraussichtlich noch verschlimmern” werde. Unter anderem haben die israelischen Behörden laut den Experten zahlreiche Genehmigungen widerrufen oder nicht erteilt, die Palästinenser benötigen, um in bestimmten Gebieten ihr Land bearbeiten zu dürfen.