UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk hat sich bestürzt über die Lage im afrikanischen Mali geäußert. Hintergrund sind aktuelle Vorwürfe gegen offizielle malische Streitkräfte, die mindestens 25 Menschen hingerichtet haben sollen. Als beunruhigend wertete Türk am Donnerstagabend zudem, dass es weitere Berichte über Angriffe in zwei Dörfern der Region Bandiagara gebe. Dort sollen 30 Zivilisten getötet worden sein.
An der mutmaßlichen Hinrichtung in der Nara-Region sollen Berichten zufolge auch ausländische Militärangehörige beteiligt gewesen sein. Die malische Armee kooperiert mit Söldnern der russischen Wagner-Miliz, der in mehreren Ländern Afrikas Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden.
Im Krisenland Mali sind verschiedene islamistische Terrorgruppen aktiv. Militäroperationen der Armee werden häufig damit begründet, dass sich in Dörfern mutmaßliche Anhänger der Terroristen aufhielten. Eine juristische Aufarbeitung gibt es in der Regel nicht.