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UN besorgt über zunehmende Gewalt in Burkina Faso

Der Staat im Westen Afrikas kommt nicht zur Ruhe: Wahlen werden aufgeschoben, Zivilisten erleiden Willkür von der regulären Armee und islamistischen Milizen.

UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk hat sich besorgt über zunehmende Völkerrechtsverletzungen und die Ermordung von Zivilisten in Burkina Faso geäußert. Zwischen November und April habe sein Büro über 2.730 Hinweise auf Menschenrechtsverstöße aus dem westafrikanischen Land erhalten, darunter fast 1.800 Tötungen sowohl durch islamistische Milizen als auch durch staatliche Einsatzkräfte, erklärte Türk am Freitag in Genf. Die Regierung müsse die Verantwortlichen vor Gericht bringen.

Vergangenen Samstag hatte der seit einem Putsch 2022 regierende Chef der Militärjunta Ibrahim Traore seine Präsidentschaft um bis zu fünf Jahre verlängert. Als Grund nannte er die prekäre Sicherheitslage.

Türk betonte, eine Antwort auf die komplexen Bedrohungen könne nur dann erfolgreich sein, wenn das Völkerrecht geachtet werde. Er wiederholte seinen Appell an die Behörden, jede mögliche Maßnahme zum Schutz von Zivilisten zu ergreifen. Zwar halte man für die überwiegende Zahl der gemeldeten Menschenrechtsverletzungen Milizen für verantwortlich, aber mutmaßlich hätten auch Sicherheits- und Verteidigungskräfte sowie deren Hilfseinheiten willkürliche Tötungen und Exekutionen verübt.