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UN besorgt über Berichte von Misshandlung in israelischer Haft

Das UN-Menschenrechtsbüro hat Sorge über mögliche Folter palästinensischer Gefangener durch Israel geäußert. Freigelassene im Gazastreifen, die von israelischen Sicherheitskräften bis zu 55 Tage an unbekannten Orten festgehalten worden sein, hätten berichtet, geschlagen, gedemütigt und misshandelt worden zu sein. Manche Handlungen könnten den Tatbestand der Folter erfüllen, erklärte der Leiter des OHCHR-Büros in den Palästinensergebieten, Ajith Sunghay, am Freitag nach einem mehrtägigen Besuch in der Enklave.

Die Angaben deckten sich mit zahlreichen anderen Berichten, die das OHCHR über die Inhaftierung von Palästinensern gesammelt habe, so Sunghay laut einer Pressemitteilung der UN-Einrichtung in Genf. Unter den Betroffenen seien auch viele Zivilisten, die ohne Zugang zu ihren Familien oder Anwälten im Geheimen festgehalten und vielfach misshandelt worden seien.

Israel müsse sicherzustellen, dass alle Gefangenen im Einklang mit internationalen Menschenrechtsnormen und dem humanitären Völkerrecht behandelt werden, forderte Sunghay. Sie hätten Recht auf ein ordnungsgemäßes Verfahren. Sofern Israel nicht zwingende Sicherheitsgründe für eine Haft nachweisen könne, müssten die Inhaftierten angeklagt oder freigelassen werden. Fälle von Misshandlung oder Folter seien umfassend und transparent zu untersuchen, so der UN-Vertreter.