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UN: Arbeitsmarkt und Wirtschaft im Gazastreifen am Boden

Der Krieg gegen die Hamas hat neben immensen humanitären Kosten auch wirtschaftliche Auswirkungen. Eine Erholung wird lange brauchen, wie aus einem Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation hervorgeht.

Der Gazakrieg hat den Arbeitsmarkt und die Wirtschaftsleistung im Gazastreifen massiv geschrumpft. Das teilte die UN-Organisation für Arbeit ILO in Genf am Freitag in Genf mit; auch unter Berufung auf Zahlen der palästinensischen Statistikbehörde.

Demnach überstieg die Arbeitslosenquote 79 Prozent; das Bruttoinlandsprodukt sank seit der Terrorattacke der Hamas und der israelischen Militäroperation um 83,5 Prozent. In der Arbeitslosenquote nicht berücksichtigt sind laut den Angaben jene Palästinenser, die das Erwerbsleben gänzlich aufgegeben haben.

Auch das israelisch besetzte Westjordanland ist laut ILO von der Krise betroffen. Dort liege die Arbeitslosigkeit bei 32 Prozent; das Bruttoinlandsprodukt sei um 22,7 Prozent geschrumpft, hieß es. ILO-Regionaldirektorin Ruba Jaradat erklärte, der Bericht zeige, dass der Krieg und die katastrophale Lage auch von einer weitgehenden Zerstörung der Wirtschaftsaktivitäten und der Lebensgrundlagen begleitet würden.

Selbst bei einem Ende des Krieges im August und einer folgenden Erholung der Wirtschaft und des Arbeitsmarkt geht die UN-Behörde davon aus, dass die Wirtschaftsleistung im Gazastreifen über das ganze Jahr betrachtet 16,1 Prozent hinter dem Wert von 2023 zurückbleibt und das Pro-Kopf-Einkommen 18 Prozent einbüßt. Das wäre der stärkste Wachstumsrückgang in mehr als zwei Jahrzehnten.