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Umweltverbände weiter gegen geplante Weservertiefung

Umweltschutzverbände haben erneut die Pläne für eine Vertiefung der Weser scharf kritisiert und die Politik zum Umdenken aufgefordert. Nach Ansicht von BUND, Nabu und WWF drohten durch ein weiteres Ausbaggern des Flusses massive ökologische Folgeschäden. Die Vertiefung bringe zusätzliches salziges Brackwasser flussaufwärts und in die Wesermarsch, betonten die Verbände am Montag.
Zudem steige das Hochwasserrisiko durch eine sich verändernde Dynamik von Ebbe und Flut.

Am Vormittag trafen sich Vertreter aus Politik und Wirtschaft sowie Umweltschützer im Hafen von Brake zu einem „Dialogforum zur Fahrrinnenanpassung der Unterweser“. Anlass des 2023 begonnenen Gesprächsformats sind den Angaben zufolge Pläne der Bundeswasserstraßenverwaltung und des Landes Niedersachsen, die Weser weiter zu vertiefen, damit der Hafen Brake künftig von größeren Schiffen erreicht werden kann.

Der BUND habe mit Unterstützung des WWF Deutschland bereits gegen eine erneute Weservertiefung geklagt und sowohl vor dem Europäischen Gerichtshof als auch dem Bundesverwaltungsgericht Recht bekommen, hieß es. Der damalige Planfeststellungsbeschluss sei unter anderem wegen schwerer Mängel bezüglich europäischen und nationalen Naturschutzrechts für nicht vollziehbar erklärt worden.

Sollte die Vertiefung der Weser unterbleiben, sehen die Umweltschützer trotzdem keine wirtschaftlichen Nachteile für den Braker Hafen. Seine Position als größter Futtermittelimporthafen Europas könne der Hafen auch ohne die geplanten Maßnahmen behaupten, hieß es.