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Umweltverbände: Klage gegen Hamburger Hafenautobahn ist offiziell

Jetzt ist es offiziell: Die Hamburger Landesverbände vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und vom Naturschutzbund (Nabu) klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss zur Autobahn A26 Ost im Hamburger Süden. Die Klage sei beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig nun offiziell erhoben worden, wie der Nabu am Dienstag in Hamburg mitteilte. Zudem behalten sich die beiden Umweltverbände vor, zusätzlich einen Eilantrag zu stellen, um irreversible Schäden an der Natur zu verhindern. Eine Prozessvereinbarung mit der projektausführenden DEGES sei nicht zustande gekommen.

Durch den Bau der A26 Ost würden rund 150 Hektar Naturflächen verloren gehen, das entspreche 210 Fußballfeldern. Über 750 Bäume würden gefällt, hieß es. Beides sei in Zeiten von Klimakrise und Artensterben absolut verantwortungslos. „Die Belange des Umwelt- und Naturschutzes werden in der Abwägung noch immer viel zu selten adäquat berücksichtigt“, kritisieren BUND und Nabu, die zur Mithilfe aufrufen. Wer die A26 Ost verhindern will, könne die Klage der Umweltverbände mit einer Spende direkt unterstützen. „Wir sehen uns als Anwälte der Natur und des Klimaschutzes“, so die Verbände.

Es gehe auch um den Erhalt der Lebensgrundlage, denn dieses Projekt habe massive Auswirkungen auf Klima und Natur und müsse daher mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln überprüft werden. Seit 1881 sei die Durchschnittstemperatur in Hamburg bereits um 1,7 Grad gestiegen, bis 2050 werde die Temperatur voraussichtlich um rund ein weiteres Grad ansteigen. Das habe erhebliche Folgen für die menschliche Gesundheit und auch für Natur und Umwelt. „Wir sollten deshalb nur noch neue Infrastruktur bauen, die wir in einer klimaneutralen Zukunft gebrauchen können – eine weitere Autobahn gehört definitiv nicht dazu“, so BUND und Nabu.

Nach der Zustimmung der Planfeststellungsbehörde im Dezember darf der erste Abschnitt der A26-Ost gebaut werden. Die geplante A26 soll die A7 und die A1 nahe Stillhorn verbinden. Die Umweltverbände setzen sich dafür ein, eine Ost-West-Verbindung auf dem nur wenige Kilometer nördlich gelegenen Veddeler Damm zu organisieren. Diese ursprünglich geplante Alternative werde im aktuellen Verfahren nicht ausreichend berücksichtigt, hieß es. Dabei setze der Bundesverkehrswegeplan (BVWP) vor allem auf Erhalt vor Neubau.