Bürgerinitiativen und Umweltverbände in Nordrhein-Westfalen fordern eine Reduzierung des Kiesabbaus. Dazu müsse die im schwarz-grünen Koalitionsvertrag vereinbarte Rohstoffabgabe zum 1. Januar 2024 „ohne Wenn und Aber“ eingeführt werden, teilten das Aktionsbündnis Niederrheinappell, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Naturschutzbund (NABU) am Mittwoch in Düsseldorf mit. In besonders betroffenen Gebieten müssten zudem die landesplanerischen Leitplanken für einen gänzlichen Ausstieg aus der Kies- und Sandgewinnung gesetzt werden.
„Der hemmungslose Verbrauch unserer heimischen Ressourcen muss endlich gestoppt werden“, erklärte BUND-Landesgeschäftsleiter Dirk Jansen bei einer Demonstration vor dem NRW-Landtag. Heide Naderer, Landesvorsitzende des NABU, verwies auf die gravierenden Auswirkungen des Sand- und Kiesabbaus auf Natur, Landschaft und Gewässerhaushalt.
„Kies ist wertvoll“, ergänzte Simone Spiegels, Vorsitzende des Aktionsbündnisses Niederrheinappell. „Das muss sich auch monetär in der Staatskasse niederschlagen, um alternatives Bauen zu fördern und attraktiv zu machen.“ Als Anreiz zum Einsparen der nicht vermehrbaren Rohstoffe schlagen die Umweltinitiativen eine Rohstoffabgabe auf Kies und Sand in Höhe von 30 Prozent auf den jeweiligen Marktpreis vor.
Nach Angaben von IT-NRW wurden 2022 in NRW 59,4 Millionen Tonnen Kies, Sand und Ton produziert. 30,4 Prozent der Produktion stammen aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf.