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Umweltorganisationen demonstrieren gegen Gasbohrungen vor Borkum

Mehrere Umweltschutz-Organisationen haben am Mittwoch vor dem Landtag in Hannover gegen weitere Gasbohrungen vor der Nordseeinsel Borkum protestiert. Bei der Kundgebung stellten die Demonstranten nach eigenen Angaben einen fünf Meter hohen aufblasbaren Bohrturm auf. An der Aktion beteiligten sich die Deutsche Umwelthilfe (DUH), Greenpeace und der niedersächsische Landesverband des BUND.

Der niederländische Öl- und Gaskonzern One-Dyas will den Umweltschützern zufolge vor Borkum in unmittelbarer Nähe des Unesco-Weltnaturerbes Wattenmeer und mehrerer Natura-2000-Gebiete ein Gasfeld erschließen. Dadurch drohten immense Schäden für die Nordsee, das Wattenmeer und die unmittelbar angrenzenden Meeresschutzgebiete, hieß es. Zudem seien die Gasbohrungen mit den Klimazielen und den Klimaschutzgesetzen auf Bundes- und Landesebene nicht zu vereinbaren. Die Organisationen riefen die niedersächsische Landesregierung auf, die zuständigen Behörden zur Ablehnung des Genehmigungsantrags auf deutscher Seite anzuweisen.

„Wir können uns kein einziges neues fossiles Gasförderprojekt leisten, das haben die Internationale Energieagentur und der Weltklimarat unmissverständlich klargestellt“, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. Wer also jetzt noch neue Gasfelder plane, sabotiere mit Ansage das Pariser Klimaabkommen. „Wir brauchen ein radikales Umdenken, das keine neue fossile Förderung in der Nordsee zulässt und eine Regeneration dieses belasteten Naturraums möglich macht.“

Die Landesvorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Susanne Gerstner, wies darauf hin, dass der niedersächsische Landtag erst vor wenigen Wochen ein neues Klimagesetz verabschiedet habe. Die Erschließung neuer Erdgasfelder stehe im krassen Widerspruch zu den ehrgeizigen Klimazielen des Landes und berge erhebliche Risiken für das direkt benachbarte Weltnaturerbe-Gebiet Wattenmeer. Die Politik dürfe auf keinen Fall den Welterbe-Status des Wattenmeers aufs Spiel setzen, sagte Gerstner.