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Umweltorganisation: Weniger Strahlung durch nationales Roaming

Was bei Strom, Gas und stationärem Internet möglich ist, will die Umwelt- und Verbraucherorganisation diagnose:funk auch beim Mobilfunk: Mit nationalem Roaming, also geteilten Funknetzen, müsste nicht jeder Anbieter seine eigenen Antennen aufstellen. Damit ließen sich derzeitige Funklöcher schließen, neue Antennen vermeiden und die Strahlungsbelastung reduzieren, teilte diagnose:funk am Sonntag in Stuttgart mit.

Am Freitag hatte die Bundesnetzagentur nach einer Messwoche auf der Suche nach Funklöchern vermeldet, knapp 14 Prozent der Bundesfläche seien sogenannte „graue Flecken“. Dies seien Flächen, die von mindestens einem, aber nicht allen Netzbetreibern mit 4G oder 5G versorgt werden. Als Reaktion fordert diagnose:Funk den Bundesdigitalminister Karsten Wildberger und die Bundesnetzagentur auf, nationales Roaming – auch Net-Sharing genannt – einzuführen. Dadurch könnten Mobilfunknutzer jedes verfügbare Mobilfunknetz nutzen, egal bei welchem Anbieter sie sind.

Die Verbraucherschutzminister der Länder hätten dies bereits im Sommer 2023 gefordert. Um sich zusätzliche Antennen und damit Kosten zu ersparen, setzten Telekom, Vodafone und O2 eine solche Zusammenarbeit seit Jahren freiwillig an über 2.000 Standorten um. Nationales Roaming sei „politisch gewollt und technisch umsetzbar“, könne sofort bundesweit eingeführt werden. Dadurch würden teilweise sogar parallel betriebene Antennen obsolet und könnten abgeschaltet werden, denn eine Antenne pro Funkzelle reiche aus. Nationales Roaming trage damit auch zum Gesundheitsschutz bei. (1215/25.05.2025)