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Umweltminister will Wasserversorgung sichern

Sachsen-Anhalts Umweltminister Armin Willingmann (SPD) plant angesichts zunehmender Trockenheit eine Reform des Wassermanagements. Wie das Umweltministerium am Freitag in Magdeburg mitteilte, hat der Minister dazu eine umfassende Reform des Wassergesetzes auf den Weg gebracht. „Mit dem Gesetzentwurf leiten wir den Paradigmenwechsel vom Wasserabfluss zur Wasserhaltung ein“, sagte Willingmann anlässlich des Weltwassertages am Freitag.

Demnach soll die öffentliche Wasserversorgung bei Wasserknappheit künftig einen klaren Vorrang gegenüber anderen Nutzungen in der Wirtschaft oder Landwirtschaft erhalten. Für die Inbetriebnahme von Anlagen zum Wasserrückhalt müsse künftig keine Genehmigung mehr beantragt werden. Zudem sei eine Experimentierklausel vorgesehen, die neue Modelle zur Gewässerunterhaltung befristet erlaube.

Sachsen-Anhalt zählt laut Umweltministerium bereits heute zu den trockensten Bundesländern. So seien die Grundwasserpegel zwischen 2014 und 2022 landesweit bis zu einem halben Meter unter das langjährige Mittel gefallen. Im Sommer vergangenen Jahres hatten mehrere Landkreise Wasserentnahmeverbote erlassen. Trotz der extremen Niederschläge seit Ende 2023 könnten trockene Sommermonate schnell zu einem neuerlichen Absinken der Pegel führen, hieß es.

Auch wenn die Trinkwasserversorgung in Sachsen-Anhalt abgesichert sei, müsse man sich auf längere Hitze- und Dürrephasen einstellen, sagte Willingmann. Angesichts steigender Wasserbedarfe in Industrie und Landwirtschaft seien Investitionen in modernes Wassermanagement daher zwingend notwendig.