Umweltaktivisten haben in der Nacht zu Donnerstag ein Waldstück nahe der Tesla-Fabrik im brandenburgischen Grünheide besetzt und damit begonnen, Baumhäuser zu errichten. Auf dem etwa 100 Hektar großen Areal plant der US-Elektroautobauer eine Erweiterung seiner Gigafactory. Mit der Waldbesetzung schließe man sich den lokalen Protesten der Bürgerinitiative Grünheide an, die seit Jahren auf die Gefährdung der Umwelt und des Trinkwassers durch den Konzern hinweise, erklärten die Aktivisten der Initiative „Tesla Stoppen“. Unterstützt werden die Waldbesetzer von der Umweltorganisation Robin Wood.
Nach Angaben einer Sprecherin der Initiative beteiligen sich an der Waldbesetzung etwa 50 Personen. Es kämen aber immer mehr Leute zur Unterstützung dazu. Bislang seien acht Plattformen an Bäumen hochgezogen worden. Die Besetzung nahe dem Bahnhof Fangschleuse sei auf unbestimmte Zeit geplant. Ein Polizeisprecher bestätigte die Besetzung und erklärte, derzeit würden die Eigentumsverhältnisse des Waldes geklärt.
Mehrheit gegen Tesla-Erweiterung
In einer nicht bindenden Bürgerbefragung hatte sich zuletzt eine Mehrheit der Einwohner Grünheides gegen die Erweiterung ausgesprochen. Hauptkritikpunkt ist der Wasserverbrauch der Tesla-Fabrik, die zwischen 2020 und 2022 in einem Trinkwasserschutzgebiet errichtet wurde.
Die Waldbesetzer erklärten dazu, sie vertrauten nicht darauf, dass die Kommunal- und Landespolitik dem Willen der Anwohner folgen werde, da es bereits zuvor zu zahlreichen Sondergenehmigungen für Tesla gekommen sei. Über den Verkauf des Geländes will die Gemeinde voraussichtlich im Mai entscheiden.