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Umstrittener Altar in Naumburger Dom zurückgekehrt

Der umstrittene Cranach-Triegel-Altar ist wieder im Naumburger Dom zu sehen. Die Rückkehr des Kunstwerks nach Sachsen-Anhalt wurde am Samstag mit einer Vesper im Dom gefeiert. Der Altar war nach Angaben der Vereinigten Domstifter am Dienstag und Mittwoch mit einem Kran in der Kirche aufgestellt worden und soll zunächst bis zur Passionszeit geöffnet gezeigt werden.

Der ursprünglich zwischen 1517 und 1519 von Lucas Cranach dem Älteren (1472-1553) geschaffene Altaraufsatz war im Zuge der Reformation teilweise zerstört worden. Nur die beiden Seitenflügel blieben erhalten. Der Leipziger Maler Michael Triegel hatte ihn um ein modern gestaltetes Mittelteil ergänzt. Im Anschluss war der Altar ab Juli 2022 wieder im Westchor des Doms zu sehen.

Die Wiederaufstellung des Altars war stets umstritten. Kritik daran kam unter anderem vom Internationalen Rat für Denkmalpflege, der im Auftrag der Unesco Welterbestätten begutachtet. Demnach soll der Altar die Sichtachsen auf die zwölf Stifterfiguren im Westchor verdecken, insbesondere auf Uta von Naumburg. Auch über eine mögliche Aberkennung des 2018 verliehenen Unesco-Welterbetitels wurde diskutiert.

Vor diesem Hintergrund hatten die Domstifter die zunächst für drei Jahre geplante Ausstellung verkürzt und den Altar auf Reisen geschickt. Von Dezember 2022 bis Juni 2023 war er im Diözesanmuseum Paderborn zu sehen, danach bis November im Marmorsaal des Stiftes Klosterneuburg bei Wien. Nun soll er erneut bis Juli 2025 im Westchor des Naumburger Doms präsentiert werden. Dem habe das Welterbezentrum der Unesco zugestimmt, hieß es.