Zu viele Lebensmittel werden weggeworfen – dieser Ansicht ist eine große Mehrheit der Menschen in Deutschland. 93 Prozent erklärten dies in einer repräsentativen Umfrage von Bitkom, dem Branchenverband der Digitalbranche. 68 Prozent der Befragten zeigten sich zudem überzeugt, dass digitale Plattformen einen Beitrag gegen die Verschwendung leisten könnten.
Jede und jeder Zehnte hat entsprechende Angebote bislang genutzt, wie es weiter hieß. 43 Prozent sagten, sie könnten sich vorstellen, solche Online-Marktplätze künftig zu nutzen. 46 Prozent der Befragten nannten es einen Vorteil für sich selbst; es spare Geld, dort Lebensmittel zu kaufen. 35 Prozent bekundeten jedoch Sorgen um eine geringere Qualität der dort angebotenen Produkte.
Online-Markplätze für Lebensmittel
Digitale Plattformen erleichtern laut Bitkom den Austausch von noch genießbaren Lebensmitteln, die normalerweise weggeworfen würden, indem sie etwa überschüssige Produkte von Restaurants, Supermärkten oder Privatpersonen vermitteln. Andere Anbieter fungieren als Online-Marktplätze für Lebensmittel, die aufgrund von fehlerhaftem Verpackungsdesign oder Beschaffenheit nicht in den regulären Handel gelangen.
Als Beispiele nannte der Verband die Plattformen SirPlus, Too Good To Go und etepetete.de. “Jedes Lebensmittel, das nicht auf dem Teller, sondern im Abfall landet, ist eines zu viel”, sagte die zuständige Referentin bei Bitkom, Jana Moritz. Nicht nur die Produkte selbst würden verschwendet, sondern auch die Ressourcen wie CO2 oder Wasser, die für Anbau und Produktion verbraucht wurden.
Digitale Technologien könnten zudem dabei helfen, dass weniger übrig bleibe, fügte die Expertin hinzu: Sie könnten beispielsweise eine präzisere Bestell- und Produktionsplanung ermöglichen. “Durch eine smarte Bestandsverwaltung und Vernetzung entlang der gesamten Lieferketten können beispielsweise kurzfristige Nachfrageänderungen erkannt und Warenströme in Echtzeit angepasst werden.” Auch könnten sogenannte Predictive Analytics bestimmte Modelle zur Prognose entwickeln, um Überproduktion frühzeitig zu vermeiden. Den Angaben zufolge befragte Bitkom Reseach 1.002 Personen ab 16 Jahren repräsentativ am Telefon.