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Umfrage: Mehrheit der Deutschen gegen “begleitetes Trinken”

Jugendschutz vor Genuss? Eine deutliche Mehrheit der Bundesbürger ist tendenziell eher dagegen, dass Jugendliche schon mit 14 Jahren Alkohol trinken dürfen. Viele wollen Bier und Wein erst ab 18 erlauben.

Fast zwei Drittel der Deutschen sind laut einer Umfrage dafür, das “begleitete Trinken” ab 14 Jahren abzuschaffen. Das teilte die Kaufmännische Krankenkasse KKH am Donnerstag in Hannover mit. Demnach gaben 65 Prozent Befragten an, eher für eine Streichung der aktuellen Regelung zu sein. Nach dieser dürfen Jugendliche bereits ab 14 Jahren in Begleitung eines Erziehungsberechtigten in der Öffentlichkeit Bier, Wein und weinhaltige Getränke trinken.

Eine knappe Mehrheit der Befragten (52 Prozent) sprach sich dafür aus, den Kauf und Konsum der genannten Alkoholika künftig erst ab 18 Jahren zuzulassen. Bisher ist dies in Deutschland bereits ab 16 Jahren regulär erlaubt. Nur für harte Alkoholika wie Schnaps gilt das Mindestalter von 18 Jahren.

Die Gesundheitsminister der Länder hatten erst kürzlich auf ein gesetzliches Verbot des begleiteten Trinkens gedrängt. Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) unterstützt den Vorstoß.

Fakt sei, je früher Jugendliche Alkohol trinken, desto größer seien die gesundheitlichen Gefahren, erklärte KKH-Psychologin Franziska Klemm. Das Zellgift erhöhe das Risiko für die Entstehung von Krebs, Herz-Kreislauf- und Lebererkrankungen. Alkohol sei in Deutschland immer noch zu billig, zu leicht verfügbar und als vermeintliches Kulturgut gesellschaftlich nach wie vor akzeptiert.

Mit der Umfrage hatte die KKH das Marktforschungsinstitut Forsa beauftragt. Es hat laut der Kasse vom 19. bis 25. Juni 1.004 Personen im Alter zwischen 18 und 70 Jahren bundesweit repräsentativ befragt.