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Umfrage: Jeder Fünfte will elektronische Patientenakte ablehnen

Die geplante elektronische Patientenakte kommt nicht bei allen Versicherten gut an. Sofern sie überhaupt wissen, was es damit auf sich hat.

Mit der elektronischen Patientenakte sollen Röntgenbilder abgespeichert werden
Mit der elektronischen Patientenakte sollen Röntgenbilder abgespeichert werdenImago / Jochen Tack

Einer Umfrage zufolge sieht mehr als jeder fünfte Bundesbürger das automatische Anlegen einer elektronischen Patientenakte (ePA) kritisch. 21,3 Prozent der Befragten wollen aktiv widersprechen, etwa die Hälfte will keinen Widerspruch einlegen, teilte die Krankenkasse AOK in Berlin mit. Die Übrigen sind noch unentschieden oder kennen die Regelung nicht. Für die Erhebung durch das Meinungsforschungsinstitut Civey wurden den Angaben zufolge im November 10.000 Menschen online befragt.

Mit der ePA sollen Millionen gesetzlich Versicherte ihre Röntgenbilder, Medikationspläne und andere Behandlungsdaten digital speichern können. Sie selbst und ihre Ärzte können sie dann abrufen. Als freiwilliges Angebot ist die ePA bereits seit 2021 verfügbar, wird aber bisher wenig genutzt.

Elektronische Patientenakte: Das plant die Bundesregierung

Die Bundesregierung plant, eine Widerspruchslösung für die ePA einzuführen, so dass die 74 Millionen Versicherten künftig aktiv einer Überführung ihrer Daten in eine elektronische Akte widersprechen müssen (Opt-Out). Ab 2025 soll den Patientinnen und Patienten nach den Plänen der Regierung ansonsten automatisch von ihrer Krankenkasse eine solche ePA eingerichtet werden. Am Donnerstag will der Bundestag abschließend über ein entsprechendes Digitalgesetz im Gesundheitswesen beraten.

Der Umfrage der AOK zufolge finden 62,9 Prozent der Befragten eine Opt-Out-Lösung bei der ePA gut; 21,1 Prozent lehnen sie ab. 12,4 Prozent der Befragten sind noch unentschieden.